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Ich über mich | Olympia 1972 |
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Texte |
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Geht doch! Wie die Firma Rossmann
von
deutsch-englischem Kauderwelsch zurück zu einem
vernünftigen Umgang
mit
der deutschen Sprache fand
2003 ...
So sah die Hauptseite eines deutschen (???) Versand-Händlers aus - es handelt sich um die Firma RossmannOnline:
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Unsere Newsletter |
Also: Ist Newsletter
jetzt weiblich oder männlich? Oder sollte 'unsere' einen
Plural
bezeichnen?
Aber dann müsste es doch 'Unsere Newsletters'
heißen,
oder? Schei..., wenn man so wenig Englisch kann, dass man schon an so einfachen grammatischen Fragen scheitert - aber Hauptsache Englisch! |
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2012 ...
Rossmann-online
gibt es nicht mehr; zwar wird der Name noch akzeptiert, wenn man ihn in
die Adresszeile eingibt,
aber die Seite heißt jetzt - wie uncool!
- "Rossmannversand"
Kein Sprachbrei
mehr, statt dessen ganz normales, unaufgeregtes Deutsch mit ein paar
englischen Brocken, die zwar auch zu vermeiden wären,
aber in der
Branche gibt es halt
keine
Schönheit mehr, auch kein gutes Aussehen, sondern nur
noch "Beauty"; "Kundendienst" statt "Service" ist eh
größtenteils überholt, und
die "Garden
Pleasure Baumbank" ist zwar sprachlich abscheulich, aber vielleicht
doch dem noch unzureichenden Sprach-
bewusstsein des Herstellers
geschuldet ...
(Warum nicht "Gartenspaß"? Wo wir doch so
eine Spaßgesellschaft sind mit Knabberspaß und
Rätselspaß
und Bastelspaß und
weiß der Kuckuck welchem Spaß noch!
Und somit hat sich mein Brief von damals einfach von selbst erledigt...
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Auch wenn ich
damals dachte,
es bringt nichts - ich musste auf diese Werbeaussendung einfach
antworten!
Vielleicht,
hoffte ich,
höhlt steter Tropfen den Stein ja doch
irgendwann.
Betreff:
Re: Nur bis zum 3.5.: Kleidersack kostenlos! Datum: Fri, 25 Apr 2003 23:41:06 +0200 Von: "detlev.mahnert" <detlev.mahnert@arcor.de> An: FreeLetter Special Mailing <mailing@freeletter.de> Referenzen: 1 Da die automatische Abmeldung wohl nicht funktioniert hat, mache ich es nun 'von Hand' - mit der Empfehlung, Ihren Kleidersack zu behalten, damit Sie all Ihre affigen und internationale Klasse vortäuschenden englischen Worthülsen hineinstecken können. Mit einem Unternehmen, das meint, mich in einer anderen Sprache als meiner Muttersprache ansprechen zu müssen, mache ich ganz sicher keine Geschäfte! Schicken Sie Ihr Special Mailing lieber an coole People, die Kids haben, auf Bikes rumfahren, mit Red Monsters oder Star Strikes spielen und Basics fürs Gesicht brauchen. Wer seiner eigenen Muttersprache nicht traut, dem ist nicht zu trauen, und wenn die Qualität der Ware, was anzunehmen ist, der Qualität der Werbeaussendung entspricht, dann gibt es sicher keinen Grund, irgend etwas bei Ihnen zu erwerben. Nebenbei:
Es
erstaunt mich
mehr und mehr, mit welcher Ignoranz Werbestrategen selbst in Zeiten
einer
nicht nur lahmenden, sondern sich sogar rückwärts
bewegenden
Konjunktur konsequent über die Wünsche ihrer
potenziellen
Kundschaft
hinwegsehen. Eigentlich eine Todsünde für jeden
Werber! Geht
es Ihnen tatsächlich so gut - oder ist es noch nicht bis zu
Ihnen
vorgedrungen, dass fast 60 Prozent der deutschen Bevölkerung
die
abartige
Verhunzung ihrer Sprache durch englische und pseudoenglische Begriffe
satt
haben?
Bitte ersparen Sie mir künftig Ihre Werbebriefe. D.
Mahnert
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