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Ulrich Roski  †

NRZ 21.02.2003



Gox:  Über Ulrich Roski
http://www.goxpower.de/UlrichRoski.htm

Die CD ‚Jahre später’ bietet für gut 15 Euro bei Amazon nicht unbedingt die größten Erfolge, wohl aber einen repräsentativen Querschnitt vom Schaffen des Künstlers. Allerdings keine Live-Aufnahmen, das ist schade, denn die sind vielfach komischer.

Angefangen vom ersten selbst geschriebenen Lied ‚ Des Schleusenwärters blindes Töchterlein’ bis zum großen Erfolg ‚Des Pudels Kern’ ist alles dabei, das wohl bekannteste Stück, ‚Der kleine Mann von der Straße’ fehlt leider .
Ulrich Roski ist Liedermacher nicht von der traurig-besinnlichen Sorte, seine Werke sind eher humorvoll, zynisch und von umwerfender Wortakrobatik, vielfach purzeln die Reime nur so.

‚Ich muß gesteh’n, obwohl das eher gegen mich spricht, Kinder und Kleintiere liegen mir nicht’ - wer mit solchen Sentenzen etwas anfangen kann, ist bei Ulrich Roskis CD gut aufgehoben. Zwar gibt es bei ihm auch tiefsinnigere Zeilen, aber es geht niemals ins Traurige oder Melancholische, eher wird manchmal fast ins Dadaistische übertrieben – Roski kann sein Germanistikstudium nicht verbergen und will das offenkundig auch nicht.
Musikalisch gesehen sind Roskis Stücke eher schlicht, spärlich instrumentiert, oft wie Country-Music und sicher keine Offenbarung, wenn auch zuweilen recht spaßig:
‚Oma Bella Roma’ handelt von einem Besuch der Stadt Rom, ist aber von eindeutig ‚typischen’ griechischen Klängen untermalt, während der Sänger vergeblich die Akropolis sucht (‚da erscheint rechts ein Gebäude aus Beton und Glas, und ich frage unsern Reiseleiter: Ist sie das ?’).
Untermalung ist für alle Titel das richtige Wort, denn die Instrumente (meist Gitarre / Piano) bleiben völlig im Hintergrund – wichtig sind die liebe- und humorvoll gereimten Texte.

Hier noch ein Zitat:

...ich bin glücklich und zufrieden,
doch ich wird’ dabei nicht froh,
und wenn es keiner hört,
dann sing’ ich leise im Büro:
I'm a lone--- lonesome rider
it's hard to be a hard man like me...



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Guten Flug

Aufforderung zum TÜV
I´m a lonesome Rider

Oma Bella Roma

Wenn den Kantinenkoch der Weltschmerz packt
Selbst ist der Mann
Man darf das alles nicht so verbissen sehn
Spiel der Könige
Neumond im April
Des Pudels Kern
Die Brautwerbung
Erste Hilfe
Des Schleusenwärters blindes Töchterlein
Süsse Träume

Seit März 2002 gibt es die CD 'Rückblicke' mit  Originalaufnahmen aus den 70er Jahren,:
» Der kleine Mann von der Strasse
» Josef Palm, das Pistenschwein
» Man kommt viel rum
» Lutz from the woods
» Plastic-Joe
» Am liebsten wäre ich tot
» Wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr
» Gib mir Feuer, heisse Frau
» Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben
» Schöner wohnen
» Immer rin mit der Ramme
» Das macht mein athletischer Körperbau
» Goldener Herbst

Roski, Rückblick

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ULRICH ROSKI wurde aufgrund widriger Umstände 1944 in Prüm in der Eifel geboren, siedelte aber bereits im rüstigen Alter von sechs Monaten nach Berlin um, wo er während seiner Grundschulzeit seine ersten Bühnenerfahrungen sammelte: Im Musical ,,Der Puddingprinz" übernahm er als Jungkoch eine tragende Rolle: er trug die Puddingform. Eine gewisse Affinität zu Herd und Küche ist ihm seither geblieben, was sich zuweilen auch in seinen Texten niederschlägt.

("Mach doch nich immer Fisch für misch...")
Ulrich Roski

Nach seinem Schulabschluss am Französischen Gymnasium, wo er Klassenkamerad von Reinhard Mey war, wechselte er vorübergehend an die Sorbonne in Paris, wo er die französische Sprache und Lebensart studierte. Diese Studien erweiterte er dann, reumütig nach Berlin zurückgekehrt, im Fach Germanistik an der Freien Universität.

Nebenbei verdiente er sich ein Zubrot als Sänger, Gitarrist und Klavierspieler in einschlägigen Folklore-Clubs. Da seine selbstverfassten Lieder beim Publikum auf einen erfreulichen Widerhall stießen, widmete er sich mehr und mehr dem künstlerischen Schaffen und verfehlte unversehens sein angestrebtes Studienziel; ein fast schon pensionsberechtigter Studienrat blieb auf der Strecke.

Der erste Erfolg war ein zweiter Platz (einen ersten gab's gar nicht) beim Nachwuchswettbewerb der Essener Songtage 1968, wo man ihm bereits sarkastische  WEitz und skurrilen humor bescheinigte.

Seit seiner ersten LP 1970 brachte er  insgesamt mehr als 20 Platten und CDs) heraus. Einige seiner Lieder schafften es Mitte der 1970er Jahre sogar bis in die oberen Plätze der Hitparaden. 
Sein eher unerwarteter Aufstieg in den 70-er Jahren führte  ihn in große Konzertsäle, unter anderem in die Hamburger Musikhalle und auch zu seinem Traumziel: der Berliner Philharmonie. Die meisten seiner Auftritte absolvierte er allein, wobei er sich am Klavier oder mit der Gitarre begleitete. Im Rahmen einer gemeinsamen Tournee spielte er auch zusammen mit Schobert und Black und Hannes Wader.

Roski beschreibt in seinen Liedern mit einer Mischung aus lakonischem Humor und Wortwitz die Tücken und Unwägbarkeiten des Alltags, und jede Anregung durch das ,,richtige Leben" wird dankbar aufgenommen.

Neben seinen Liedern und Bühnentexten hat Ulrich Roski eine Reihe von Sketchen und Kurzhörspielen für Rundfunk und Fernsehen vertont (u. a. auch für Diether Krebs in „Voll Daneben“) und sich auch als Kinderbuchautor betätigt.

Im Jahr 2002 veröffentlichte er seine Autobiografie In vollen Zügen. In mehreren Interviews und seinen letzten Bühnenprogrammen hatte er mit Galgenhumor auch über seine Erfahrungen mit seinem langjährigen Krebsleiden berichtet. Sein Gesang mit dem, was ihm nach der Operation an Stimme geblieben war, hörte sich nach eigenem Bekunden an, "als wenn eine Ziege auf eine Blechkanne pinkelt".

Ulrich Roski starb am 20 Februar 2003 im Alter von 58 Jahren an an einer inneren Blutung infolge seines Zungenkarzinoms. Er liegt auf dem Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend begraben.

Quellen: Wikipedia, Konträr-Musik