Startseite
Ich über mich Olympia 1972
Essener Songtage 1968
Veröffentlichungen
Bitte auf deutsch!
Verweise ("Links")
Texte 
Gästebuch

                                       Quotenregelung fütr deutschsprachige Musik?


19.08.2002

Auf der am Wochenende veranstalteten Popkomm-Messe in Köln haben Popkünstler und führende Vertreter der deutschen Musikindustrie eine Quotenregelung zugunsten deutscher Musiksendungen im Radio gefordert.

Der VDS begrüßt dieses Vorhaben, das auch von Kultur-Staatsminister Nida- Rümelin befürwortet wird. Er kritisiert nachdrücklich, dass der Anteil von deutschsprachiger Musik bei deutschen Sendern nur etwa 10 bis 20 Prozent beträgt. Dass ein großer Sender in einem Jahr nur 3 Stücke mit deutschem Text spiele, sei ein Skandal.

Die in deutschen Sendern dominierende amerikanische und britische Musik ist keineswegs immer besser als die deutsche. Deutsche Musiker und ihre Musik fristen bei deutschen Sendern jedoch ein Mauerblümchendasein. Sie werden von der Übermacht amerikanischer und britischer Produktionen erdrückt, die ein führender Musikproduzent ein „Diktat der Langeweile“ nannte. Durch die blinde Bevorzugung angelsächsischer Musik werden deutsche Sänger und Musiker in ihrem künstlerischen Werdegang behindert.
Der VDS tritt dafür ein, diesen jungen Talenten im Radio und in den Medien bessere Chancen einzuräumen.

Das Beispiel Frankreichs zeigt, dass Quotenregelungen den Umsatz steigern können. Es geht aber auch um die Bewahrung und Förderung einer nationalen Unterhaltungskultur, in der sich deutsche Hörer wiedererkennen. Der VDS verweist auf die Äußerungen des Rocksängers Rolf Maahn, der in der Praxis der Radiosender in Deutschland eine Diskriminierung deutscher Künstler sieht. Hochachtung hat der Sänger Al-Deen verdient, der aus dem gleichen Grund eine Nominierung für den Medienpreis Comet des Pop-Senders Viva ablehnte.

Dazu schreibt die "Deutsche Sprachwelt" (Nr. 10, 20.12.02. S. 12):

Deutsche Musik in die Radios!
,,Hier spricht alles wie die Micky Maus"/ Musikwirtschaft fordert Quote
Auf den Müll, ihr Bücher, die ihr
Lang schon nicht mehr up to date,
Dick und deutsch, im Bücherschrank hier
Zwischen meinen Paperbacks steht.
Deine Räuber sind längst Killer,
Wilhelm Tell greift zur MP,
Sorry for you, Freddy Schiller,
Sorry, poor old Germany.

Auch der Götz hat nachgelassen,
Wenn er heute flucht und schwört,

Bringt er's nur noch zu 'nem blassen
ordinären 4-letter-word.
Werther ersäuft seine Nöte,
Faust sitzt in der Psychiatrie,
Sorry for you, Johnny Goethe,
Sorry, poor old Germany [...]

,,Weiß nicht, was soll es bedeuten",
Deine Worte sterben aus,
Sind nicht mehr ,,in" bei den Leuten,
Hier spricht alles wie Micky Maus.
Loreley rettet alleine
Haarspraywerbung im TV, 
Sorry for you, Henry Heine
Sorry, dear old Germany. [...]