Ich über mich Olympia 1972
Essener Songtage 1968
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Pubblick Wjuing
(NRZ Lokalteil Essen 28.06.06)

Meine Mutter war bei ihrem Schottland- Urlaub irri­tiert, dass die Kellnerin ihre Be­stellung einer ,,CoIa Iight“ ein­fach nicht verstand. Englischer geht‘s doch nicht, oder? Bloß: Im englischen Sprachraum heißt die kalorienfreie Cola ,,diet coke“, also Diät-Cola. So ist‘s halt, wenn wir cool und hip und in sein wollen, mit dem Handy am Ohr (engl: mobile phone) und dem Bodybag auf dem Rücken (der Brite spricht tausendmal lie­ber vom ,,rucksack“, weil der Bo­dybag für ihn nichts anderes ist als ein Leichensack.) So ist‘s jetzt, mit dem öffentli­chen, gemeinsamen Fußball gucken unter freiem Himmel.

„Public viewing“ heißt das ja nun und wäre dieser schöne Begriff schon so rechtzeitig geprägt worden, dass er Eingang in un­ser zweisprachiges Standard­werk, den Evag-Sprachführer, gefunden hätte, so stünde da gewiss lautmalerisch „pabblick wjuing“, damit wir schön eng­lisch aussprechen, was sich die lhwänt- Mänätscher Tolles ha­ben einfallen lassen.


Gut, dass wir jetzt englische Fans in der Stadt haben, die na­türlich gern zum ,,pabblick wjuing“ kommen. Der Englän- der nennt es al­lerdings ein bisschen anders. Er  spricht vom „Fan ­Fest". Als ob das hierzulande je­mand verstünde! (Herm)


Dass ein public viewing eine öffentliche Lei- chenschau ist, muss man ja nicht unbedingt wissen, und ein schönes neues deutsches Wort wie "Rudelgucken" ist selbst- verständlichu bei Weitem nicht so cool wie die Leichensachau ...

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