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               Ausgewogene Presseerklärung aus dem Hause Springer (BZ)
                   (Juni 1967 - teilweise nicht ganz wörtlich)


                       
Springers Hetzblätter BILD und BZ hatten sich auf die Studenten und deren Gallionsfigur eingeschossen.
Mit Schlagzeilen wie den folgenden wurde der Boden für eine Pogromstimmung bereitet, in der der
Anstreicher Josef Bachmann (mit dieser Berufsgruppe haben die Deutschen offenbar kein Glück...)
guten Gewissens auf Rudi Dutschke schießen konnte...

 
  
Dutschke dreht an einem dollen Ding...  /
Studenten drohen: Wir schießen zurück /
Das ist Terror! /
Die ``Rote Garde'': Polit-Gammler
Unruhestifter unter Studenten ausmerzen /
Berlin wird ihnen eine Antwort geben!
``Jetzt wird aufgeräumt!'' /
``Laßt Bauarbeiter ruhig schaffen! Kein Geld für langbehaarte Affen!'' /
Was tut Bonn gegen Meinungsterror? /
Schluß mit Terror und Krawall /
Das war den Berlinern zuviel!

Und schließlich die krönende Aufforderung zur Selbstjustiz:
Langhaarige ausmerzen! (Berliner Morgenpost)
 
Stoppt den Terror der
Jung-Roten jetzt!
Eine Sadt ballt die Fäuste. Eine Stadt ist entschlossen zuzuschlagen.
Der Stadt Berlin, unserer Stadt, langt es.
Wieder flogen Steine auf dem Kudamm. 

Wieder versuchte eine Bande ungewa-
schener langhaariger “Studenten“ ihre
brutalen Vorstellungen von Politik in

unsere Straßen zu tragen. Sie sind nur
wenige, und sie werden vom Osten be-
zahlt. Aber diese wenigen haben es fer-
tiggebracht, unsere Stadt in einen Sau-
haufen zu verwandeln. 

In ein politisches Chicago.

Unsere Freunde im Westen schütteln 
den Kopf. Dafür haben sie die Luftbrü-
cke nicht eingerichtet. Dafür ist kein
amerikanischer Flieger über Berlin
gestorben.

Kann man auf Berlin noch zählen? Ist
diese Stadt noch der Wall gegen die
Drahtzieher aus dem Osten? Ist Berlin

noch die Stadt, in der Ulbricht die Faust
gezeigt wird?

Wir meinen: die Stadt Berlin wird sich 
das nicht bieten lassen. Sie wird es 
sich nicht gefallen lassen, daß eine
wahnsinnige Bande von schmutzigen Halbgescheiten Terror in unsere

Straßen trägt. Unsere Polizei ist kein
Freiwild für die Steinwürfe von Kom-

munisten. Unsere Bürger, die Tag für
Tag ordentlich und aufopferungsvoll
ihrer Arbeit nachgehen, haben es satt,
sich ihre Stadt versauen zu lassen.

Wenn die Behörden zu langsam sind 
oder zu feige, dann wird diese Stadt 
sich selber helfen. Dann werden die
Berliner Arbeiter, denen die Stadt ge-

hört, zupacken und mit dem ganzen 
roten Spuk ein Ende machen.

Diese Elemente müssen wir ausmer-
zen. Jetzt. Sofort. Sonst machen sie 
uns den Staat kaputt, den wir in zwan-
zig Jahren aus Trümmern aufgebaut
haben.
Unsere Demokratie ist zu wertvoll, 
als daß sie diesen Leuten in die
Hände fallen dürfte!