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mdr.de | 18.03.03 |  
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 Die Göttin der Hippie-Bewegung wäre heute 60

»Live fast, love hard, die young.« 

- Das Leben der großen Blues-Sängerin Janis Joplin verläuft nach dem Motto der Woodstock-Zeit und der Hippie-Bewegung. Ihre Stimme war wie Dynamit, sie selbst wie eine "explodierende 1000-Watt-Birne". Ihr Leben war intensiv und selbstzerstörerisch. Janis Joplin wäre am 19. Januar 60 Jahre alt geworden. MDR KULTUR veröffentlicht die Joplin- Biografie von Gottfried Blumenstein als E-Book.
 

Janis Joplin - 
Ikone der 
Hippie-Bewegung
Janis Joplin war der erste weibliche Rockstar und wurde zur Göttin der Hippie-Bewegung der sechziger Jahre. Die im texanischen Port Arthur geborene Rock- und Bluessängerin ging nicht nur wegen ihrer rauen, außergewöhnlich wandlungsfähigen Stimme in die Annalen der Musik ein. Vor allem ihre Bühnenauftritte machten sie berühmt. Auf der Bühne vergaß Janis Joplin die Welt um sich herum, ging krächzend, röhrend, stöhnend und schreiend völlig in ihrer Musik auf. 

Der Weg zu den Blumenkindern

Schon als Teenager war die 1943 in Texas geborene Janis rebellisch, riss mehrfach von zuhause aus, entdeckte die Hippies für sich und feierte Drogen- und Alkoholexzesse. Als 18-Jährige floh sie aus dem Kleinstadt-Mief. In Austin-Texas fühlte sie sich in Künstlerkreisen aufgehoben und verstanden. Sie studierte einige Semester Kunst und Psychologie, trat als Folksängerin auf und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch. 
Sie zögerte auch keine Sekunde, ihr Studium zu schmeißen, als sie 1966 die Chance bekam, in einer Band zu singen. Sie trampte nach San Francisco, der Stadt der Blumenkinder, und heuerte bei der Band "Big Brother and the Holding Company" an, die sie prompt nahm. Bereits ein Jahr später, 1967, gelang ihr mit der Band beim Monterey Pop Festival der musikalische Durchbruch.
Mit Liedern wie „Me and Bobby McGhee" und „Try" wurde das Gesangs-Wunder zur Göttin der Hippie-Bewegung. Ihre 1968 erschienene LP Cheap Thrills wurde schon nach drei Tagen vergoldet. 

Auf dem Gipfel des Ruhms

Joplin tourte in den Folgejahren mit ständig wechselnden Bands. Mit Titeln wie "Piece of my Heart", "Summertime", "Cry Baby" und "Try" (Just a little bit harder) feierte sie internationale Erfolge. 1969 trat sie beim Woodstock-Festival, dem Höhepunkt der "Flower-Power"-Bewegung auf. Joplin setzte sich selbstbewusst über gesellschaftliche Regeln und Rollenbilder hinweg. Sie trat in schmuddeligen Hippie-Klamotten und mit runden Nickelbrillen auf und verzichtete auf verkaufsfördernden Sex-Appeal. Ihre Songs waren zum Teil extrem aggressiv. Sie fluchte und tanzte mit der Whiskeyflasche auf der Bühne. Ein Kritiker formulierte über das Leben der Joplin: "Ihr Leben war eine exaltierte Jagd zwischen Bühne, Bett und Bourbon-Whiskey." Durch Erfolg, persönliche Krisen, Alkohol und Drogen geriet ihr Leben schließlich völlig aus dem Gleichgewicht. Am 4. Oktober 1970, während der Aufnahmen zu ihrem postum erschienenen Album "Pearl", starb Janis Joplin im Alter von 27 Jahren in einem Hotel in Los Angeles an einer Überdosis Heroin. 
 

Mit den Stars erlosch der Traum der Hippies

Das Gitarrengenie Jimi Hendrix war zwei Wochen 
vor Joplin den Drogentod gestorben. Den Sänger der Rockgruppe "The Doors", Jim Morrison, traf dieses Schicksal ein Jahr später. Mit dem Dreigestirn der  

 
Janis starb nicht an einer Überdosis Heroin. Sie starb an einer Überdosis Janis
Eric Burdon, Freund und Kollege
Rockmusik erlosch auch der Traum der "Blumenkinder" von einem unbeschwerten,
friedvollen Leben. Joplin, Hendrix und Morrison stehen auch als Symbol für dieVerbindung von Rockmusik und Drogen.

Die amerikanische Schauspielerin Bette Midler setzte Janis Joplin 1979 in dem Fim "The Rose" ein Denkmal. 1995 erhielt Joplin einen Ehrenplatz in der "Rock and Roll Hall of Fame". 

Weitere Informationen bei  www.mdr.de:

Alice Echols: Janis Joplin
Piece of My Heart. Die Biographie
Fischer Taschenbücher Bd.15435, 2003, 557 Seiten mit 39 Abbildungen, kartoniert, ISBN: 3-596-15435-9, € 13,90