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5 Jahre Gymnasium an der Gareisstraße
1979 - 1984
            Eine schwere Geburt...
 
Ein “bezirkliches Kultur- und Freizeitzentrum“ sollte in Schonnebeck, dem unbekannten Stadtteil, entstehen, ein Zentrum aus Gymnasium, Hauptschule und benachbarter Realschule, “im Verbund mit Hallenbad, Sporthalle und Sportplatz (...). Dieses neue Zentrum stellt zusammen mit den erweiterten Realschulen in Altenessen und Stoppenberg, der erweiterten Leibnizschule, dem Nord-Ost-Gymnasium, dem Förderungszentrum für körperbehinderte Kinder, dem Berufsförderungszentrum und dem überbetrieblichen Ausbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft eine beachtliche Konzentration von Bildungskapazität dar und ein kulturelles Gegengewicht zur industriellen Ballung“, hieß es später (1980) in der SPD-Dokumentation “Essener Norden“. . 

Und weiter an derselben Stelle (“Essener Norden“, 5. 41 f.):

“Das neue Gymnasium an der Gareisstraße ist beispielhaft für den langen Atem, den man im Essener Norden braucht, und für die Bedeutung flankierender Maßnahmen beim Ausbau des kulturellen Bereichs.“

In der Tat - einen langen Atem brauchte man wohl, denn als das neue Gymnasium für das Schuljahr 1976/77 angeboten wurde, war das Ergebnis kläglich ich: zu wenig hatten die Eltern der potentiellen Gymnasiasten darüber erfahren, was von der groß angekündigten Planung wirklich umgesetzt werden würde, wie und wo der Schulbetrieb anlaufen sollte. 33 Anmeldungen - das reichte natürlich nicht aus; in eine noch so nebelhaft erscheinende Schule wollte nun doch keiner seine Kinder schicken, da nahm man lieber weitere Schulwege in Kauf.

Der gleiche Fehler - unzureichende Information der Grundschuleltern, zu wenig konkrete Angaben über den praktischen Schulbetrieb - wurde auch im folgenden Jahr gemacht. Das Ergebnis war dementsprechend: 52 Anmeldungen - wieder nichts...

War‘s also doch sinnlos, in diesem Stadtteil ein Gymnasium zu errichten? Waren die Begabungsreserven doch schon ausgeschöpft, Schonnebecks und Katernbergs Kinder eben dümmer als die in Bredeney oder Werden? Sollte das neue Lieblingskind der Bildungsplaner, das Gymnasium an der Gareisstraße, ein Luftschloß bleiben?

Nun, immerhin standen ja im Jahre 1979 Kommunalwahlen ins Haus — zu solchen Zeiten werden Politiker immer besonders bürgernah. Was lag näher, als bis zu diesem Zeitpunkt mit der endgültigen Gründung des neuen Gymnasiums allen deutlich zu machen, wie ernst man es mit der Aufwertung des Essener Nordens meinte?

So fand denn am 31.1.1978 ein folgenreicher Informationsabend in der Schillerschule statt; auf dem den anwesenden Eltern von Politikern und Verwaltung klargemacht wurde, daß es sich bei dem geplanten Gymnasium an der Gareisstraße um die letzte für Essen genehmigte Neugründung handle und man diese Chance unter allen Umständen nutzen solle. Es wurde auch deutlich gemacht, daß bei wiederum zu geringen Anmeldungen durch eine Umverteilung von Schülerinnen und Schülern, die an anderen Gymnasien angemeldet wurden, aber im Einzugsbereich des Gymnasiums an der Gareisstraße wohnen, die Bildung von drei Eingangsklassen gewährleistet werde. (So hieß es in einem Schreiben des Schulamtes vom 3.1.1979). 

                                  aus: 5 Jahre Gymnasium an der Gareisstraße, S. 9
Und der Erfolg? 

aus: 5 Jahre Gymnasium an der Gareisstraße, S. 13

Die ersten vier Klassenlehrer: V.l.n.r. Berthold Witkowski, Hans-Josef Derichs, Doris Uebbing, Jürgen Körber sowie Schulleiter Hans Reick