Ist Deutsch noch "trendy"? Führen
mehr englische Begriffe zur Verarmung oder einer Bereicherung unserer
Sprache?!
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Ich über mich | Olympia 1972 |
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Ist Deutsch noch "trendy"? Führen
mehr englische Begriffe zur Verarmung oder einer Bereicherung unserer
Sprache?!
LolaSM
ich
find's total affig, wenn man ein englisches wort mit vorsatz benutzt,
obwohl es ein deutsches, geläufiges dafür gibt, und das nur
tut, weil
man denkt, es wäre "trendy", also in den nachrichten oder bei
einer
rede oder so. das muß echt nicht sein.
als mehrsprachler kann's einem aber einfach passieren, daß einem das richtige wort nur in einer anderen sprache einfällt, kenn ich nur zu gut. manchmal gibt es auch worte, die drücken etwas so genau und treffend aus, wie man es in einer anderen sprache gar nicht ausdrücken könnte. und einige worte gibt's, da gibt's halt kein gutes deutsches für (notebook bzw. laptop sagt sich einfach besser als "tragbarer computer"). was ich mich immer gefragt hab, ist wie "handy" entstanden ist... drummerboy
was ich mich immer gefragt
hab, ist wie "handy" entstanden ist...
des warn die schwaben. die ham gefragt "jo hän die (=handy) denn koi kabel net?" ;) LolaSM
des warn die schwaben. die
ham gefragt "jo hän die (=handy) denn koi kabel net?" ;)
achsooo... :D inkuku
gute
lösung der frage... aber ein freund von mir (aus südafrika,
englisch
muttersprachler) meinte, ein handy ist halt "handy" (=handlich),
deshalb nennen wir deutschen es so. vielleicht haben engländer
immer
was von handy phones erzählt und wir ham das irgendwie falsch
verstanden. ich fand die erklärung klang recht logisch!
Mister_Crac
Es
gab/gibt im Militärjargon die Bezeichnungen "handie-talkie" und
"walkie-talkie" für tragbare Funkgeräte. Angeblich kommt das
Wort
"Handy" daher.
Doof nur, dass die Amis und die Engländer "cellphone" oder "mobile phone" sagen und die Funkgeräte Funkgeräte sein lassen ;) La Tramontana
Wie wir im Hauptforum
gesehen haben, ist es sogar "Über-trendy" :D
Typ XXI
Heutezutage findet man
vermehrt Leute in Wirtschaft und Politik, die nichts zu sagen haben.
Dennoch sprechen sie viel und ausdauernd. Um ihr hohles Gerede zu kaschieren, verwenden diese Leute seit neuestem englische Worthülsen, da sich die deutschen mittlerweile als bekannt und unwirksam erwiesen haben. Wenn ihr also mal nicht wisst, was der Facility Manager zum Key Account Manager beim Kick- Off- Meeting über advanced Purchasing gesagt hat: Never mind. Sind eh alles Dummschwätzer. :D pal_o_matic
Was
mich ehrlich gesagt an der Verenglischung der deutschen Sprache auch
stört, ist dass immer mehr Ausdrücke 1:1 übersetzt
werden. Sowas wie
"das macht Sinn" statt "das ergibt Sinn" oder "das ist sinnvoll" (von
"that makes sense"). Schreien könnte ich auch, wenn jemand
behauptet,
etwas "in Französisch" gesagt zu haben statt "auf
Französisch".
Sehr schön fand ich's aber auch, als vor einiger Zeit Modemärkte diese superkleinen Rucksäcke als "bodybags" an die Kundschaft bringen wollten. Autsch. Das englische Wort "bodybag" übersetzt sich mit "Leichensack" ... ohauerha. LolaSM
Sehr
schön fand ich's aber auch, als vor einiger Zeit Modemärkte diese
superkleinen Rucksäcke als "bodybags" an die Kundschaft bringen
wollten. Autsch. Das englische Wort "bodybag" übersetzt sich
mit
"Leichensack" ... ohauerha.
und ein "streetworker" ist nicht etwa ein straßenarbeiter, wie man denken könnte, sondern eine nutte... :D Toll, daß RTL2 (oder andere beliebige müll-sender) das wort dauernd benutzen, wenn sie von sozialarbeitern reden, die drogensüchtige und obdachlose besuchen gehen... Akiva
...
ist zwar nicht so schön wie die vorherigen Beispiele, aber mich
regt
immer wieder auf, wenn ich höre: "der frühe Vogel fängt
den Wurm" (the
early bird catches the worm). Ein "früher ???? Vogel"? Die
frühe Frau
backt ein paar Kekse, und der frühe Mann darf sie essen und das
Kind
wäre besser ein frühes gewesen, dann hätte es auch noch
was gekriegt!
Früh übt sich halt, wer abends zu spät kommt, oder so.... ach nee, das verwechsle ich jetzt mit dem Leben, mit dem man bestraft wird, wenn man zu spät kommt, das war ja aus dem Russischen, aber genau so grauenhaft wie der frühe Vogel... Jamie
Ich empfinde das Ganze
schon als Verarmung. Wäre schön, wenn der Trend in
näherer Zukunft nachlassen würde.
Allerdings muss ich zugeben, selbst zur Verarmung meines eigenen deutschen Sprachschatzes beizutragen. Ich lese seit Jahren fast nur noch englische Bücher und schaue Filme im O-Ton. Zusammen mit dem Informatik-Studium, in dem viel Literatur auf Englisch ist, sorgt das dafür, dass mein deutscher Sprachschatz nur durch sporadisches Spiegel-Lesen und eben in der Kommunikation mit anderen aufgebaut wird, während mein englischer täglich um zig Worte wächst. Es kann bei mir deshalb durchaus vorkommen, dass ich unter Freunden Sätze loslasse wie: "Sieht ziemlich....öhm... sophisticated aus!" , weil mir "ausgeklügelt" in dem Moment einfach nicht in den Sinn kommt. Und langsam stört mich das ziemlich (hilft wohl nur Lesen, Lesen, Lesen), weil ich inzwischen Deutsch eigentlich wirklich mag. Umso mehr stört es mich, wenn Leute "d-engeln", obwohl sie es eigentlich besser, d.h. deutsch, wüssten. Lilli_T
englische
begriffe, die sich in die deutsche (umgangs-)sprache "einmogeln",
müssen ja nicht unbedingt eine verarmung der sprache an sich sein,
sondern können doch durchaus eine bereicherung darstellen.
es wird allerdings dann zur verarmung, wenn die englische sprache gewollt und nicht gekonnt eingesetzt wird, um z.b. produkte hipper und cooler wirken zu lassen. muß gerade an einen artikel zu diesem thema aus der rubrik "zwiebelfisch" auf spiegel-online denken. wenn ich mich nicht irre, wurde das beispiel gebracht, daß der gute, alte rucksack nicht mehr als rucksack angepriesen wird, sondern lieber, ganz trendy, als "body bag". was allerdings bei menschen aus dem englischsprachlichen ausland etwas zur verwirrung führen kann, da ein "body bag" ja ein leichensack ist. und um der peinlichkeit noch die krone aufzusetzen, schaut man im wörterbuch mal nach, was rucksack denn nun auf englisch heißt.....hihihi...steht da rucksack. ds ist wirklich armut-oder? naja, die Diskussion gibt's
im Holländischen/Flämischen genauso. Wo die
Niederländer fleißig alles, was englisch ist, umarmen,
konstruieren die
Belgier für englische Worte ohne Übersetzung eigene, neue
Worte. So
wurde aus e-mail e-post (inzwischen wird trotzdem fast nur e-mail
benutzt). In Holland hat man für fast alle, nicht so begeisternde
Stellen neue, englische Namen genommen, und damit die Stellen
aufgewertet. So wurde die Tippse "Management Assistant" (was vor allem
scheiße ist, wenn man vorher als beratender management assistant
gearbeitet hat, wie verkauft man das denn? internal management
consultant?) und die Putze "Interior Caretaker". Alles Unfug, m.E..
Putzen musste sie früher, putzen muss sie immer noch. Aber am
Sonntagskaffeetisch klingt's ungemein interessanter. Englisch ist nach
meinem Geschmack dann sinnvoll, wenn es keine gute Übersetzung
gibt,
die die Feinheiten des Wortes genau übersetzen. Leider ist meine
Sprache inzwischen ein halbes Englisch geworden (viel mehr als im
Deutschen) und wird Englisch fast überall verwendet (fast alle
Vorlesungen sind auf Englisch, sicher wenn Ausländer anwesend sin)
-
manchmal ist es einfach zuviel.
a propos: dieser Missbrauch vom Englisch bei der Vermarktung von Produkten ist hier ja auch gang und gebe. Allerdings kommt Pseudoenglisch ("HANDY") fast nicht vor (schlechte Übersetzungen schon..) vBulletin v3.0.1, Copyright
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