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Geleitwort des Bundeskanzlers Willy Brandt



 
 

In wenigen Wochen werden die besten Athleten aus aller Welt unsere Gäste sein. Sie alle kommen, um in München, Augsburg und Kiel für sich und auch für ihr Land olympischen Ruhm zu ernten.
Uberall in der Welt blicken die Menschen mit Spannung und Hoffnung zu den Olympiastätten. Und jeder drückt die Daumen, daß sich seine Landsleute gut plazieren
 

Wir haben alles getan, um für die Olympiakämpfer ideale Bedingungen zu schaffen. Die Sportanlagen sind nach den modernsten Erkenntnissen gebaut. Da könnten schon einige Rekorde purzeln. Alle Sportstätten sind schnell erreichbar. Das ist praktisch und zeitsparend. Das kulturelle Begleitprogramm sorgt für Unterhaltung und Abwechslung.
Aber die Olympischen Spiele in unserem Lande sollen nicht nur dazu dienen, die besten Sportler zu ermitteln. Sie sollten auch eine Werbung für die Bundesrepublik Deutschland sein. Die vielen Millionen, die in aller Welt das olympische Geschehen verfolgen, sollen von unserem Land und den Menschen den besten Eindruck gewinnen. Wir wollen, daß diese Olympiade ein wenig zur Völkerverständigung beiträgt und eine Stätte der Begegnung und Freundschaft wird. Im friedlichen Wettstreit sollen die Olympiakämpfer ihre Kräfte messen, fair und getreu der olympischen Devise: Dabeisein ist alles.
Unsere bundesdeutsche Olympia -Mannschaft hat sich gut vorbereiten können. Nicht zuletzt, weil die sozialdemokratisch geführte Bundesregierung durch großzügige finanzielle Unterstützung einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat. Aber es geht uns nicht nur um den "Spitzensport". 
Auch die Förderung des Schul- und Breitensports ist erheblich verstärkt worden. Die Ausgaben werden in diesem Jahr - im Vergleich zu 1969 -  mehr als verdoppelt. Insgesamt sind 23,2 Millionen DM vorgesehen. Diese Förderung, die der Gesundheit der Menschen dient, kommt auch dem Spitzensport zugute. Die Leistungsspitze wird breiter, der Nachwuchs drängt nach vorn. Diese erfreuliche Entwicklung wird auch in Zukunft mit allen Mitteln gefördert. Wir wünschen unseren Olympiakämpfern, daß zu dem Können das unentbehrliche Quentchen Glück kommt, das man braucht, um den Einsatz mit einer Medaille krönen zu können. Aber das sollte uns nicht das Wichtigste sein. Wichtig ist, daß sich unsere Gäste in München, Augsburg und Kiel wohlfühlen.
Das sollte niemanden „hindern” und hält auch mich nicht ab, unseren Sportlern die Daumen zu drücken.
 

Willy Brandt (Bundeskanzler und Vorsitzender der SPD)